Blut, Stammzellen, Knochenmark & Co. – Wie man Leben retten kann

Viele Menschen auf der Welt benötigen Blut, Stammzellen oder sogar gänzlich neue Organe. Um etwas Gutes zu tun, kann jeder Einzelne durch regelmäßiges Blutspenden Leben retten. Wer noch mehr für seine kranken Mitmenschen tun möchte, lässt sich als Stammzellenspender registrieren und führt einen Organspendeausweis mit sich.

Stammzellen spenden

Wenn es bei Menschen zur Störung der Blutbildung kommt, wird es oft erforderlich, eine Stammzellentransplantation durchzuführen. Dafür benötigt man gesunde Stammzellen mit passenden Gewebemerkmalen. Werden die Ärzte innerhalb der eigenen Familie nicht fündig, beginnt die Suche nach einem fremden Spender. Um Stammzellen spenden zu können, muss man sich als Stammzellenspender registrieren lassen.
Ist ein geeigneter Spender gefunden, muss zunächst bei ihm die Anzahl an Stammzellen im Blut erhöht werden, um ausreichend viele Stammzellen für die Behandlung gewinnen zu können. Dafür nimmt der potenzielle Spender wenige Tage vor der geplanten Entnahme ein Medikament ein, dass dafür sorgt, dass die Stammzellen aus dem Knochenmark in die Blutbahn migrieren. Gelingt dies, können die Stammzellen ähnlich wie bei der Spende von Blutbestandteilen aus dem Blut herausgefiltert werden. In diesem Fall ist die Stammzellenspende so einfach und sicher wie die Blutspende.

Verträgt der potenzielle Spender das Medikament nicht, so wird ein invasiver Eingriff erforderlich. Unter Vollnarkose punktieren die Mediziner das Knochenmark, meist im Beckenkamm, und entnehmen die Stammzellen samt Knochenmark.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich als Stammzellenspender registrieren und damit typisieren zu lassen, sollte sich am besten vorher umfangreich informieren. Dazu ist es unerlässlich, sich auch mit den verschiedenen Arten von Stammzellen auszukennen. Bleiben Fragen offen, können diese mit dem Arzt ausführlich besprochen werden.

Die Typisierung ist denkbar einfach: Stäbchen rein und fertig. Keine Schmerzen, kein langes Warten. Kommt man als Spender infrage, so genießt man auch hier eine Vorzugsbehandlung. Die Fachkräfte betreuen die Spender rund um die Uhr und sorgen dafür, dass sie sich wohlfühlen.

Wie läuft eine Blutspende ab?

blutspenden
Um das Leben Anderer zu retten, kann man ebenfalls Blut spenden gehen. Da zum Beispiel Unfallopfer oftmals sehr viel Blut verlieren, ist es wichtig, dass den Ärzten genug Spenderblut zur Verfügung steht. Wer volljährig und bereit ist, sein Blut zu spenden, kann sich an verschiedene Organisationen in seiner Stadt wenden. Der eigene Hausarzt oder eine kurze Onlinesuche helfen hier weiter.
Vor Ort werden dann Tests gemacht, ob man gesund ist und als Spender akzeptiert wird. Es ist im Transfusionsgesetz geregelt, dass die Blutspende in Deutschland kostenlos ist. Man erhält allerdings eine kleine Aufwandsentschädigung – meist etwas zu essen und zu trinken, bei privaten Blutspendeinstituten auch ein paar Euro. Viel wichtiger als das Geld ist vielen Blutspendern jedoch der Austausch mit anderen und das gute Gefühl, etwas für die Allgemeinheit getan zu haben.
Auch bei der Blutspende sind stets Fachkräfte anwesend, die sich um die Bedürfnisse und Wünsche der Spender kümmern. Der Vorgang selbst dauert etwa 20-30 Minuten. Man sollte jedoch einige Zeit warten, bis man sich wieder körperlich betätigt. Vom Blutspenden aufzustehen und direkt zum Marathonlauf aufzubrechen, ist keine so gute Idee.
Fest steht: Blutkonserven retten jeden Tag tausende Leben. Jeder Mensch kann daher mit seinem Blut dazu beitragen, anderen Menschen das Leben zu retten.

Der Organspendeausweis

organspendeausweis
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann sich auch einen Organspendeausweis besorgen. Damit erteilt der Träger des Organspendeausweises den Ärzten die Erlaubnis, nach dem festgestellten Hirntod Organe und Gewebe zu entnehmen. Hierbei können einzelne Organe vom Inhaber auch ausgeschlossen werden.
Den Organspendeausweis kann man sich im Internet ausdrucken. Er wird auch kostenlos von der eigenen Krankenkasse zugeschickt. Mit der expliziten Entscheidung für oder gegen die Organspende nimmt man den Ärzten und Angehörigen in einer sehr schwierigen Situation eine komplizierte Entscheidung und eine Last ab. Für die Organspende spricht die Sicherheit, dass im Fall der Fälle der eigene Tod nicht umsonst gewesen ist und man durch die großherzige Geste anderen Menschen das Leben rettet.

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