Immobilienmarkt 2017 – Mieten oder Kaufen?
Baugeld ist derzeit sagenhaft billig, gleichzeitig steigen vielerorts die Mieten. Die Immobilienpreise ziehen allerdings auch an. Ist es immer noch günstig, jetzt eine Immobilie zu erwerben?
Immobilien kaufen: aktuelle Konditionen
Im April 2017 wird zehnjähriges Baugeld von den günstigsten Anbietern für einen Zinssatz von 1,14 % vergeben (Beleihungswert: 60 %), bei 20 Jahren Zinsbindung sind es 1,85 %. Das Fachmagazin „Finanztest“ verweist für die Relation von Immobilienkaufpreisen und Mieten auf den Faktor von 20:1 zwischen dem Kauf einer Immobilie und ihrer Nettojahreskaltmiete. Dieser Faktor solle im Normalfall nicht überschritten werden, nur in besten Lagen dürfe er 25:1 betragen. Das bedeutet: In 20 bis 25 Jahren hätte ein Käufer bei kompletter Barzahlung so viel für die Immobilie bezahlt, wie er als Mieter an Nettokaltmiete entrichtet hätte.
Angesichts gestiegener Mieten und gleichzeitig gestiegener Immobilienpreise sollten Interessenten an einem Immobilienkauf diesen Faktor im Auge behalten, raten die Finanztest-Experten. Es gibt heute schon Lagen in München, Düsseldorf, Hamburg und Berlin, in denen das Mieten attraktiver sein kann. Doch das sind eher Ausnahmen, die selbst in diesen Städten nicht jeden Stadtteil betreffen. Wer daher also kaufen möchte, muss sich möglicherweise beeilen, weil eine Preisblase auf dem deutschen Immobilienmarkt nicht vollends auszuschließen ist. Für den Immobilienkauf, der für viele Menschen auch eine langfristige Geldanlage ist, müssen die meisten Menschen einen Kredit beantragen. Aber auch für die umfassende Renovierung einer Immobilie oder für einen Umzug kann ein Kredit dafür sorgen, die Haushaltskasse nicht zu sehr zu belasten.
Kreditrechner: Zinsen berechnen und Angebote vergleichen
Alle Menschen, die Immobilien kaufen, renovieren oder einen größeren Umzug planen, benötigen genaue Informationen zu den monatlichen Belastungen durch den nötigen Kredit. Diese Informationen liefert ein Kreditrechner für Immobiliendarlehen. Er zeigt die verschiedenen Szenarien und ihre Auswirkungen auf die Kosten auf. Einen hilfreichen Kreditrechner und viele Informationen rund um Zinsvergleiche, Tilgungsmöglichkeiten u.v.m. finden Sie zum Beispiel unter verivox.de/finanzierungsrechner/
Bevor Käufer einer Immobilie ihren Kredit beantragen, müssen Sie sich bestimmte Fragen stellen. Besonders wichtig ist:
- Wie lange soll die Sollzinsbindung gewählt werden?
- Wie hoch ist der Beleihungswert?
Die Sollzinsbindung beeinflusst direkt die Höhe der Zinsen. Je länger sie festgelegt wird, desto höher steigt der Zinssatz, wie das Beispiel oben zeigt (1,14 vs. 1,85 % bei 10 oder 20 Jahren Sollzinsbindung). Es ist natürlich eine Spekulation, ob die Zinsen in den nächsten zehn Jahren steigen, fallen oder sich kaum verändern.
Bei deutlich steigenden Zinsen wäre eine längere Sollzinsbindung zu den gegenwärtigen günstigen Konditionen zu empfehlen. Noch weiter fallende Zinsen kann sich zwar kaum jemand vorstellen, aber nichts ist unmöglich auf dem Kapitalmarkt. Wenn die Zinsen in etwa gleich bleiben, lohnt sich die mittlere Zinsbindungsfrist von rund 15 Jahren für all diejenigen, die heute Immobilien kaufen.
Mit dem Kreditrechner lassen sich noch weitere Szenarien durchspielen, beispielsweise die unterschiedliche Höhe des Beleihungswertes. Wer sehr viel Eigenkapital aufbringt, kann mit einem viel niedrigeren Beleihungswert finanzieren und daher zu noch günstigeren Konditionen seinen Kredit beantragen.
Bildquelle:
pixabay.com
unsplash.com